Mittwoch, 18. September 2013

Trachtenmode zum Wasen und zur Wiesn - Teil 2

 

Die Trachten-Lederhose


Sie wird traditionell von den Männern getragen. Die typischen Formen sind die kurze und die Kniebundhose. Während die kurzen, kniefreien Lederhosen bei der Arbeit und zur Jagd getragen wurden, ist die Kniebundhose eher eine Festtagshose als Teil der Tracht. Typisch für Trachtenlederhosen ist die Bestickung und der Hosenlatz mit Hosenträgern.

Die Hosen sind meist aus Hirschleder gearbeitet und haben eine sehr lange Haltbarkeit. Bei regelmäßigem Gebrauch wird die zunächst raue und matte Oberfläche abgenutzt. Solche älteren Lederhosen mit Speckglanz werden umgangssprachlich auch als „Krachlederne“ bezeichnet.

Zur Kurzen werden meist die Haferlschuhe mit Stutzen an den Waden getragen, traditionell ohne Füßlinge.  Zur Bundhose trägt man lange Bundhosenstrümpfe, die man bis übers Knie hinaufzieht und dort umschlägt. Erst dann zieht man die Bundhose an, die unter dem Knie zugebunden wird.

Die Lederhose wird mittlerweile aber auch von den Damen aufgegriffen, die sich im Dirndl nicht wohl fühlen. Diese Hosen für Frauen gibt es in kurz, knielang und auch wadenlang und zusätzlich zur Braunen und Schwarzen  in modischen Farben wie pink, blau oder auch gelb.

Während die Herren ein weißes, besticktes Hemd dazu tragen, können die Damen die Lederhose zu  weißen oder karierten Blusen mit Puffärmel und Mieder kombinieren, um einen weiblicheren Look zu erzielen. 

Der Janker


Der Janker wird von den Herren zur Trachtenmode getragen und ist eine gerade geschnittene, hüftlange Jacke aus gewalkter Schafwolle mit andersfarbig abgesetzten Stoffkanten. Die Knöpfe sind gewhnlich aus Metall oder Horn. Die typischen Farben der Jacke sind grau, grün, braun oder  auch mal rot. Alternativ dazu gibt es den Strickjanker.

Der Trachtenjanker kann auch von den Damen getragen werden. Er ist dann mehr auf Figur gearbeitet und ist zum Rock kürzer geschnitten.  Zum Dirndl gibt es aber auch die kurzen Strickjacken, wenn es mal kühler ist.

Günstige und schnelle Alternativen


Für die Menschen, die selten Gelegenheit dazu haben, Trachtenmode zu tragen oder sich weder Dirndl und noch Lederhose zuzulegen möchten, gibt es günstige Alternativen, die sich schnell umsetzen lassen.

Die Damen kombinieren  zur Jeans oder zum Jeansrock z. B. eine weiße oder karierte Bluse mit Puffärmeln und peppen sie mit trachtige Accessoires wie z. B. Nickituch oder Edelweißkette auf.

Die Herren tragen ein kariertes Hemd zur Jeans oder auch ein T-Shirt mit Alpenmotiven, derbe Schuhe und dicke Strümpfe. Und fertig ist der improvisierte Landhauslook!

Sonntag, 15. September 2013

Trachtenmode zum Wasen und zur Wiesn


Die Trachtenmode hat durch die „Wiesn“ und den „Wasen“ in den letzten Jahren eine große Wiederbelebung erfahren. Was in Bayern und in Alpenregionen zum Alltag gehört, bereichert nun auch in den anderen Bundesländern während der Volksfestwochen das Straßenbild. Der zünftige Look mit Dirdl und Lederhose liegt bei Jung und Alt im Trend.

Das Dirndl


Der Name dieses Kleidungsstücks kommt ursprünglich von „Dirn“ (junges Mädchen) und war ursprünglich ein bäuerliches Kleid. Es ist ein dreiteiliges Kleid bestehend mit einem rechteckigen oder rund ausgeschnittenem Oberteil und einem hoch angesetztem Rock, einer traditionell weißen Bluse und einer Schürze.

Das Dirdl wird vorne mit Haken und Ösen, Knöpfen oder  Reißverschluss geschlossen.
Zusätzlich wird das Oberteil mit einem Band geschnürt. Die Materialien des Kleides sind Baumwolle, Baumwollmischungen, Leinen oder Seide. Die Rocklängen variiren zwischen kurz, knielang oder ganz lang.

Das junge Dirndl ist eher kurz, farbenfoh, kariert mit einer andersfarbigen Schürze. Für die reifere Frau ist ein knielanges, dezenter gemustert Dirndl passend. Eine Schürze, die mehr Ton in Ton zum Kleid gehalten wird, macht ein Dirndl festlicher und feiner. Das ganz lange Dirndl ist  meist ein Festtagskleid. Diese elegante und seriöse Wirkung kann die Trägerin aber auch reifer erscheinen lassen.

Die Anfangspreislage für ein Einsteigerdirndl liegt bei ca. 129,- Euro für Kleid, Bluse und Schürze und hat einen Polyesteranteil im Kleid, die Schürze ist ganz aus Synthetik. Eine mittlere Preislage liegt ca. zwischen 299, - und 599,- Euro, der hochpreisigen Bereich ist nach oben offen. Diese Dirndl sind aus reiner Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder reiner Seide gearbeitet .

Die Bluse zum Dirndl


Sie ist in der Regel weiß, ist aus Baumwolle und hat meistens kurze Puffärmel. Sie endet unterhalb der Brust und kann zusätzlich Rüschen am Dekollete haben. Es gibt sie mit Carmenauschnitt, die die Schulter freilassen für jüngere Frauen,oder mit Spitze für einen eleganteren Look. Auch die Länge der Puffärmel kann unterschiedlich gewählt werden, so dass auch eine ältere Trägerin gepflegt aussieht. Glatte Ärmel strecken die Oberarme und lassen die Schulterpartie schmaler erscheinen.

Die Schürze


Sie ist das I-Tüpfelchen und gibt dem Dirndl die besondere Note. Sie kann unifarben für einen ruhigeren Look sein oder bedruckt, um das Kleid zusätzlich zu beleben oder elegant bestickt sein. Bei den günstigeren Ausführungen ist die Schürze aus Synthetik, in den mittleren Preislagen meist aus Baumwolle. Im hochpreisigen Bereich aus Seide oder sehr feiner Sptze.

Zusätzlich gibt die Schürze eine wichtige Auskunft  über die Trägerin an die Männerwelt: Ist die Schleife auf der rechten Seite gebunden, ist die Dame schon vergeben, links gebunden noch frei, hinten gebunden verwitwet!

Die Accessoires


Natürlich müssen auch die Accessoires stilecht zur Trachtenmode passen. Der Schmuck ist typischerweise mit  Motiven aus den Bergregionen versehen wie z. B. Edelweiß, Hirschen, Herzen oder auch Kreuzen, die an einer Silberkette oder einem Satin- oder Samtband oder auch Perlenkette angehängt sind.

Die etwas längeren Ketten liegen auf dem Dekollete, während das das „Kropfband“ eng am Hals getragen wird. Dieses Kropfband ist besonders bei einem längeren Hals attraktiv.

Die Taschen zum Dirndl sind eher klein und zierlich. Sie können aus verschiedenen Materialien wie z. B. Filz, Velourleder oder auch Seide sein, rund ,eckig oder in Herzform mit trachtigen  Motiven bestickt.

Die Schuhe sind traditionell Pumps oder Ballerinas mit einer silbernen Spange vorne oder einfach schlicht dunkel. Sie sind vorne eher abgerundet,. Unpassend sind Pumps, die sehr spitz zulaufen mit Pfennigabsatz.
Zur Trachtenmode können Hüte aus Loden getragen werden. Diese Hüte laufen vorne schmal zu und sind mit Federn und anderen Jagdmotiven verziert.

Das Landhauskleid


Es ist weniger an der traditionellen Formen und Schnitten angelehnt, sondern schlichter  gehalten. Das Kleid ist aus ist grobem Leinen oder Baumwolle, oft bedruckt in Naturtönen und mit Lederbesätzen oder Ledermieder verziert. In der Regel kommt es ohne Schürze aus. Es wird in lang oder kurz getragen.
Dazu können auch gröbere Schuhe wie z. B. der traditionelle Haferlschuh aus Leder, der vor allem von den Herren getragen wird. Er ist hochgeschlossen und wird an der Seite geschnürt.  Passend dazu werden dicke Strümpfe getragen.